10 Anlagetrends

Das McKinsey Quarterly hat kürzlich einen Artikel über zehn Trends für die kommenden Jahre veröffentlicht, der nur im Internet verfügbar ist. Ich dachte, es lohnt sich, diese Trends zu erwähnen, um etwaige Auswirkungen auf Investitionen zu erkennen.

Trend 1: Die Zentren der Wirtschaftstätigkeit werden sich nicht nur global, sondern auch regional stark verschieben. Asiens BIP (ohne Japan macht 13 Prozent des weltweiten BIP aus, während Westeuropa mehr als 30 Prozent ausmacht) wird innerhalb der nächsten 20 Jahre mit Westeuropa gleichziehen. Infolgedessen ist mit einer steigenden Nachfrage nach Konsumgütern zu rechnen, da die Menschen in diesen Ländern über mehr verfügbares Einkommen verfügen.

Investitionsidee: Konsumgüterunternehmen mit einer starken Präsenz in Asien und Transportunternehmen, die in der Region stark vertreten sind und über eine globale Reichweite verfügen.

Trend 2: Die Aktivitäten des öffentlichen Sektors werden zunehmen, was Produktivitätssteigerungen unabdingbar macht. Die beispiellose Überalterung der Bevölkerung in den Industrieländern wird dem öffentlichen Sektor ein neues Maß an Effizienz und Kreativität abverlangen. Die Nachfrage nach Gesundheits- und Alterssicherung wird die Fähigkeit einer Nation übersteigen, diese Dienstleistungen durch Steuern zu finanzieren. Bewährte Ansätze des privaten Sektors werden sich bei der Erbringung von Sozialdienstleistungen sowohl in den Industrieländern als auch in den Entwicklungsländern durchsetzen.

Investitionsidee: Unternehmen, die diese Dienstleistungen auf kosteneffiziente Weise erbringen können; Unternehmen, die die Technologie nutzen können, um diese Dienstleistungen in Niedriglohnländer auszulagern.

Trend 3: Die Verbraucherlandschaft wird sich erheblich verändern und erweitern. In den nächsten zehn Jahren werden fast eine Milliarde neuer Verbraucher auf den Weltmarkt kommen, da das Wirtschaftswachstum in den Schwellenländern sie über die Schwelle von 5.000 Dollar Haushaltseinkommen im Jahr hinausbringt – ein Punkt, an dem die Menschen im Allgemeinen beginnen, für Ermessensgüter auszugeben.

Man schätzt, dass 100 Millionen chinesische Haushalte bis 2020 das europäische Einkommensniveau erreichen werden. Außerdem wird die hispanische Bevölkerung in den Vereinigten Staaten über eine Kaufkraft verfügen, die der von 60 Prozent aller chinesischen Verbraucher entspricht.

Investitionsideen: Konsum- und Luxusgüterunternehmen mit starker Präsenz in Asien und anderen Entwicklungsländern, die wirtschaftlich erfolgreich sind. Unternehmen, die in der Lage sind, die Nischen des Verbrauchermarktes, die sich weiter entwickeln werden, zu erkennen und gezielt zu nutzen. Transportunternehmen, die in der Lage sind, Rohstoffe und Fertigwaren problemlos durch die ganze Welt zu transportieren.

Trend 4: Die technologische Konnektivität wird die Art und Weise, wie die Menschen leben und miteinander umgehen, verändern. Wir befinden uns noch in der Anfangsphase dieser Revolution. Die Geografie ist nicht mehr das Haupthindernis für die soziale und wirtschaftliche Organisation. Mit den neuen Entwicklungen in der Bio- und Nanotechnologie werden die Menschen auf der ganzen Welt neue Wege finden, um ihre Vorteile zu nutzen. Noch umwälzender als die Technologie selbst ist der Wandel im Verhalten, den sie ermöglicht. Wir arbeiten nicht nur global, sondern auch sofort. Wir bilden Gemeinschaften und Beziehungen auf neue Art und Weise (in der Tat haben sich 12 % der US-Neuvermählten im letzten Jahr online kennen gelernt). Mehr als zwei Milliarden Menschen benutzen heute Handys. Wir verschicken neun Billionen E-Mails pro Jahr. Wir führen täglich eine Milliarde Google-Suchen durch, mehr als die Hälfte davon in anderen Sprachen als Englisch. Vielleicht zum ersten Mal in der Geschichte ist die Geografie nicht mehr die wichtigste Einschränkung für die Grenzen der sozialen und wirtschaftlichen Organisation.

Investitionsideen: Softwareunternehmen, die über das Know-how verfügen, verschiedene Fähigkeiten zu kombinieren, um neue Produkte und Dienstleistungen zu schaffen.

Trend 5. Die laufenden Verschiebungen bei Arbeitskräften und Talenten werden weitaus tiefgreifender sein als die weithin beobachtete Abwanderung von Arbeitsplätzen in Niedriglohnländer. Die Verlagerung zu wissensintensiven Industrien verdeutlicht die Bedeutung und Knappheit gut ausgebildeter Talente. Die zunehmende Integration der globalen Arbeitsmärkte eröffnet jedoch enorme neue Talentquellen. Die 33 Millionen jungen Fachkräfte mit Hochschulabschluss in den Entwicklungsländern sind mehr als doppelt so viele wie in den Industrieländern. Für viele Unternehmen und Regierungen werden globale Arbeits- und Talentstrategien genauso wichtig werden wie globale Beschaffungs- und Produktionsstrategien.

Investitionsideen: Outsourcing aller Arten von Fachkräften, nicht nur von Niedriglohnarbeitern, an ausgebildete Talentpools in Indien, China und anderen Ländern mit einem ausgebildeten Talentpool.

Trend 6. Die Rolle und das Verhalten von Großunternehmen wird immer stärker unter die Lupe genommen werden. In dem Maße, in dem Unternehmen ihre globale Reichweite ausbauen und die wirtschaftlichen Anforderungen an die Umwelt steigen, wird das gesellschaftliche Misstrauen gegenüber großen Unternehmen wahrscheinlich zunehmen. Die Grundsätze der gegenwärtigen globalen Geschäftsideologie – z. B. Shareholder Value, Freihandel, geistige Eigentumsrechte und Gewinnrückführung – werden in vielen Teilen der Welt nicht verstanden, geschweige denn akzeptiert. Skandale und Umweltkatastrophen scheinen ebenso unvermeidlich wie die Wahrscheinlichkeit, dass diese Vorfälle im Nachhinein unverhältnismäßig aufgebauscht werden, was zu Ressentiments und politischen und regulatorischen Gegenreaktionen führt. Dieser Trend ist nicht nur auf die letzten 5 Jahre zurückzuführen, sondern auf die letzten 250 Jahre. Das zunehmende Tempo und Ausmaß der globalen Wirtschaft und das Entstehen wirklich riesiger globaler Unternehmen werden den Druck in den nächsten 10 Jahren noch verstärken. Wirtschaftsführer müssen die intellektuellen, sozialen und wirtschaftlichen Argumente für Unternehmen in der Gesellschaft und die massiven Beiträge der Wirtschaft zum sozialen Wohlergehen nachdrücklicher darlegen und demonstrieren.

Investitionsideen: Unternehmen, die Wege finden, gute Gewinne zu erzielen und sozial verantwortlich zu handeln.

Trend 7. Die Nachfrage nach natürlichen Ressourcen wird steigen, ebenso wie die Belastung für die Umwelt. Mit der Beschleunigung des Wirtschaftswachstums – vor allem in den Schwellenländern – verbrauchen wir die natürlichen Ressourcen in einem noch nie dagewesenen Ausmaß. Die Ölnachfrage wird in den nächsten zwei Jahrzehnten voraussichtlich um 50 Prozent steigen, und ohne große neue Entdeckungen oder radikale Innovationen ist es unwahrscheinlich, dass das Angebot Schritt halten kann. Ähnliche Nachfrageschübe sind bei einer Vielzahl von Rohstoffen zu beobachten. In China zum Beispiel hat sich die Nachfrage nach Kupfer, Stahl und Aluminium in den letzten zehn Jahren fast verdreifacht. Die Ressourcen der Welt werden immer knapper. Wasserknappheit wird in vielen Ländern das wichtigste Wachstumshemmnis sein. Und eine unserer knappsten natürlichen Ressourcen – die Atmosphäre – wird dramatische Veränderungen im Verhalten der Menschen erfordern, damit sie nicht weiter erschöpft wird. Innovationen in den Bereichen Technologie, Regulierung und Ressourcennutzung werden von zentraler Bedeutung sein, wenn es darum geht, eine Welt zu schaffen, die sowohl ein robustes Wirtschaftswachstum ermöglicht als auch die Umweltanforderungen erfüllt.

Investitionsideen: Wasserfiltration, Verschmutzungskontrolle und Energieunternehmen, insbesondere solche, die neue Formen sauberer Energie anbieten.

Trend 8. Es entstehen neue globale Industriestrukturen. Selbst grundlegende strukturelle Annahmen werden auf den Kopf gestellt: So verändert das Aufkommen einer soliden Private-Equity-Finanzierung die Eigentumsverhältnisse, Lebenszyklen und Leistungserwartungen von Unternehmen. In vielen Branchen bildet sich eine barrenähnliche Struktur heraus, mit einigen Giganten an der Spitze, einer schmalen Mitte und einer Vielzahl kleinerer, schnell agierender Unternehmen am unteren Ende. Ebenso verschwimmen die Unternehmensgrenzen immer mehr, da miteinander verknüpfte „Ökosysteme“ von Zulieferern, Produzenten und Kunden entstehen. Selbst grundlegende strukturelle Annahmen werden auf den Kopf gestellt: So verändert das Aufkommen einer soliden Private-Equity-Finanzierung die Eigentumsverhältnisse, die Lebenszyklen und die Leistungserwartungen von Unternehmen. Erfolgreiche Unternehmen, die die durch neue strukturelle Möglichkeiten gewonnenen Effizienzgewinne nutzen, werden aus diesen Veränderungen Kapital schlagen.

Investitionsideen: Unternehmen, die besondere Fähigkeiten in wichtigen Prozessnetzwerken und Lieferketten anbieten, die in der Lage sind, wesentliche Verbesserungen zu bieten und Spitzengewinne zu erzielen.

Trend 9. Management wird von der Kunst zur Wissenschaft. Die Führungskräfte von heute nutzen hochentwickelte Software, um ihre Unternehmen zu führen. Größere, komplexere Unternehmen verlangen nach neuen Werkzeugen, um sie zu führen und zu verwalten. In der Tat haben verbesserte Technologien und statistische Kontrollinstrumente zu neuen Managementansätzen geführt, die selbst Mega-Institutionen lebensfähig machen.
Die Zeiten des „Bauchgefühls“ im Management sind längst vorbei. Die Führungskräfte von heute nutzen algorithmische Entscheidungstechniken und setzen hochentwickelte Software ein, um ihre Unternehmen zu führen. Wissenschaftliches Management entwickelt sich von einer Fähigkeit, die Wettbewerbsvorteile schafft, zu einem Ante, der Unternehmen das Recht gibt, das Spiel zu spielen.

Investitionsideen: Methoden und Werkzeuge (Software), die die Fähigkeiten mit den Arbeitsanforderungen und den Ausbildungsanforderungen in Einklang bringen. Unternehmenssoftware und Unternehmensberatungsfirmen, die spezielle Fähigkeiten anbieten, die das Management von Megaunternehmen unterstützen.

Trend 10. Der allgegenwärtige Zugang zu Informationen verändert die Ökonomie des Wissens. Wissen ist zunehmend verfügbar und gleichzeitig zunehmend spezialisiert. Am deutlichsten zeigt sich dieser Trend im Aufkommen von Suchmaschinen (wie Google), die eine nahezu unendliche Menge an Informationen sofort verfügbar machen. Der Zugang zu Wissen ist nahezu universell geworden. Doch der Wandel ist viel tiefgreifender als nur der breite Zugang.

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